Heute habe ich mir den GPL GLUT|OpenGL 3D Spacesimulator
Celestia installiert.
Ich habe für die KDE Version kompiliert, weil leider die GTK/Gnome Version zwar noch unterstützt, aber nicht mehr weiterentwickelt wird. KDE sollte zwar Sprachanpassung mit sich bringen, bei mir war das Interface trotzdem in Englisch. Auch das Menü erschien erst, nachdem ich den Iconfolder in das entsprechende Userverzeichnis kopiert hatte. Die Bookmarks klappen überhaupt nicht, ich habe auch keine Ahnung, was ich anstellen muss, damit diese cel:// URLs ausgeführt werden. Und ab und zu stürzt Celestia auch ab, aber nicht während es läuft, sondern nur bei der Beendigung. Damit kann ich leben. Zuvor musste ich noch den 2.6.6 Kernel neu kompilieren, um den derzeit aktuellen Nvidia Treiber endlich einsetzen zu können.
Nach dem Start und den Anpassungen präsentiert sich Celestia mit einem praktischen Interface und dem Jupitermond Io (Europa wäre in Anlehnung an Kubricks 2001 netter). Man kann zahlreiche Ansichtsoptionen festlegen, d. h. ob Galaxien, Sterne, Sternbilder, Beschriftungen, Wolken, Koordinatenlinien usw. angezeigt werden oder nicht. Enthalten ist auch ein Browser, mit dem man aus einer ellenlangen Liste jeden bekannten Planeten, Stern oder Galaxie auswählen kann.

Celestia mit KDE Interface und Erde mit Wolken- und Atmosphäreansicht und eingeblendeter Objektbeschriftung.
Man kann in Realzeit die verschiedenen Objekte betrachten und erkunden oder auch per Überlichtgeschwindigkeit durch den Kosmos sausen. Wenn man sich einen Planeten oder einen Stern heranzoomt, kommt man sich vor wie am Anfang des Films "Der Wüstenplanet" von David Lynch, wo Irulan die Planeten der sich bekämpfenden Häuser vorstellt. Bei einer "Reise" durch das Sonnensystem bekommt man mal wieder eine Ahnung davon, wie gewaltig die Dimensionen des Weltraums sind. Das Ganze kann leicht per Maus oder Shortcuts gesteuert werden und läuft sehr flüssig ab. Ein Vergnügen für Astronomieinteressierte, das man auch unter Windows und Mac genießen kann. Wie ich irgendwo aufgeschnappt hat, widmet sich auch die NASA Celestia bei ihren Schulungsprojekten – vielleicht wäre Celestia auch für die eine oder andere Schule interessant, wenn es um Astronomie im Unterricht geht.
Ganz erkundet habe ich das "Celestiauniversum" noch nicht, zudem scheint es noch Tonnen zusätzlicher Objekte, Datenbanken und Texturen zu geben, mit denen man Celestia aufrüsten kann. Bei
C-e-l-e-s-t-i-a gibt es noch ein deutschsprachiges Benutzerhandbuch für Celestia 1.3.1 von Ulrich Dickmann, das Celestia ausführlich erklärt.