Vollversorgung für die überwachte Stadt - 16.10.2008
Oft sagen Bilder, Animationen und Filme mehr als tausend Worte. Ein Beispiel ist die immer noch geniale und zutreffende Flash-Animation Die schöne neue Welt der Überwachung.
Anlässlich der Heise Meldung zum Verkauf der Biometrie-Sparte von Motorola an die Safran Konzerngruppe bzw. Sagem Sécurité, die nicht nur allein wegen des Aufkaufs der Motorolasparte mit zu den größten und aufstrebenden Sicherheitskonzernen in Europ zählen und überall ihre Finger drin haben, wo es um RFID Funkchips und ID-Dokumente, Videoüberwachung oder biometrische Techniken mit zugehörigem IT-Equipment geht (ein Beispiel: Biometrische Vollerfassung und Identifizierung für Interpol und darüber hinaus), möchte ich Euch nicht die Flash-Präsentation von Motorolas Abteilung für Produkte zur öffentlichen Sicherheit für Regierungen zur Vollversorgung der überwachten Stadt vorenthalten, deren Sicherheitsnetze und -geräte laut Motorala für Behörden und Staaten "zur zweiten Natur" ihres Handelns werden sollen. Da ich nicht weiß, wie lange Motorola noch im Sicherheitsgeschäft mitmischen wird, ein paar Ausschnitte der wirklich liebevoll gestalteten Präsentation, die zeigt, dass Motorola noch mehr zu bieten hat als Fingerabdruck-Lesegeräte. Die Präsentation beginnt immer wieder mit dem gleichen Blick auf die Stadt, die es für die "öffentliche Sicherheit" zu kontrollieren und überwachen gilt. Danach geht es in rasender Fahrt durch die Häuserschluchten zum Ort des Geschehens, wo Motorola dann den potentiellen Kunden die dafür nötigen Instrumente vorführt. Die Orte und handelnden Personen sind austauschbar, mal können es "Polizisten", "Geheimdienstler", "Feuerwehrleute", "Soldaten", "private Sicherheitsfirmen" oder polizeilich-militärische "Spezialeinheiten" sein, die sich der Gerätschaften und Netzwerke bedienen. ![]() Die überwachte Stadt. Im Zentrum, kaum erkennbar, erhebt sich eine große Rauchwolke, die später zum Brandherd wird, eine Erinnerung des Betrachters an 9/11. ![]() ![]() Videoüberwachungskameras, die allein installiert oder in festen oder mobilen Mesh-Funknetzwerken miteinander vernetzt werden. ![]() Mobile Handgeräte zur Erfassung und zum Abgleich von Gesichtsbildern, Fingerbadrücken und Iris an jedem Ort. Hier ein Fingerabdrucklesegerät. ![]() Kommando- und Überwachunsgzentralen für Sicherheitsbehörden, in die alle Informationen, Videoüberwachungsaufnahmen usw. zusammenlaufen. ![]() ![]() ![]() Voll ausgerüstete Wagen für "Polizisten", mit denen sich auch aus dem Wagen Videoüberwachungsaufnahmen aufzeichnen, automatische Kennzeichenerkennung und der Kommunikationsaustausch mit polizeilichen Datenbanken durchführen lassen. ![]() Mobile Videoüberwachungskameras zum Aufklappen und Aufstellen, miteinander und zur Überwachungszentrale per Mesh-Funknetzwerk vernetzbar. ![]() ![]() Kleinere Überwachungszentralen mit Videoüberwachungskamers im Funknetz für alle Plätze, Gebäude und Institutionen, die ihr eigenes Überwachungsnetzwerk aufspannen wollen. Die vorgestellten Überwachungstechniken sind irgendwann alle bereits in Beiträgen des Weblogs aufgetaucht, denn es gibt nicht nur Safran und Motorola, es gibt mittlerweile neben Hunderten von Universitätseinrichtungen Hunderte, wenn nicht Tausende kleiner, mittelgroßer Unternehmen bis hin zu Konzernen, die solche Produkte selbst oder im Auftrag herstellen und es gibt Hunderte von Behörden und Regierungen, die sich brennend dafür interessieren. Siehe auch: findBIOMETRICS - SAFRAN to Acquire Motorola's Biometrics Business findBIOMETRICS - Accenture and Sagem Defense Securite Win Prime Contract for European Commission's Biometric Matching System (BMS)
Geschrieben von Kai Raven
in Arbeit, Biometrie, CCTV / Video, Data Mining / Fusion, Geheimdienst / Polizei, Gesellschaft, Ökonomie, Politik, Rüstung, Überwachung
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Der Schäuble zum Sonntag - 13.04.2008
Wen glaubt der Bundesinnenminister eigentlich noch mit seinen platten und offensichlichen Winkelzügen und kleinen rhetorischen Kniffen beeindrucken oder gar manipulieren zu können?
Höchstens die Konsumenten konservativer Gazetten und seine Fans auf dem sicherheitspolitischen Kongress der schleswig-holsteinischen CDU in Rendsburg, vor denen der Bundesinnenminister ein paar seiner typischen "Schäubles" präsentierte, über die der Focus heute berichtet: Da geraten in den letzten Wochen Büros und Discounter mit Lidl als unrühmlicher Gallionsfigur an der Spitze in die Schlagzeilen, weil sie unverhältnismäßig, illegal, massiv und invasiv Überwachung und Bespitzelung gegen ihre eigenen Angestellten und Kunden betreiben, die bei den Angestellten bis in den intimsten Privatbereich reichten. Es ging also diesmal noch nicht einmal um den "Überwachungsstaat", Videoüberwachungskameras in Wohnvierteln oder auf städtischen Plätzen. Das wird von Herrn Schäuble, der mal wieder unter Freunden schwadronieren durfte, in seiner typischer Art und Weise verkürzt und verdreht, dass es eine wahre Freude sein könnte, wenn es nicht so erbärmlich wäre. Mit einem herzhaften "Wenn in den Supermärkten geklaut wird, was das Zeug hält, müssen wir uns nicht wundern, dass Video-Kameras installiert werden"
das man das Schenkelklopfen und Auf-den-Tisch-Pochen politischer Stammtischbrüder sofort vor Augen hat, wischt er – dabei zurecht auf das schnelle Vergessen und den Durchlauf der News vertrauend – die Tatsache beiseite, dass es die Führungsetagen der Discounter-Konzerne, die Marktleiter vor Ort sind, um die es ging. Um ihren Mißbrauch und falsche Anwendung von Videoüberwachungskameras neben Angestellten hinterherschnüffelnden Privatdetektiven und anderen bekanntgewordenen schmutzigen Praktiken, die zum Teil schon seit 2004 bekannt sind und nicht um den Diebstahl durch Angestellte und Kunden.An die Stelle der "böswillig" eingesetzten Videoüberwachungskameras und beobachtenden Augen der Detektive, die Angestellten und Kunden hinterherspionieren werden die "guten" Videoüberwachungskameras, die nur dabei helfen, das Eigentum der durch diebische Elstern arg gebeutelten Discounter zu schützen. So ersetzt man nicht nur die Realität mit einem Satz und lässt das große Mißbrauchspotential verblassen, das auch die Anwendung von Überwachungs- und Kontrolltechniken in privater Hand mit sich bringt, so macht man auch aus Tätern Opfer. Wie lautet das bekannte und berüchtigte Motto, dass von allen Sicherheitspolitikern bis hin zur Kanzlerin immer wieder gern benutzt wird: "Datenschutz ist Täterschutz". Da in der Verdrehung Schäubles Kunden und Angestellte zu den alleinigen Tätern wurden, würden durch abgebaute Videoüberwachungskameras und strenge Befolgung des Datenschutzes nur Täter geschützt werden. Aber sicher. "Das hat mit einem Überwachungsstaat nichts zu tun" tönt er weiter und doch hat es mit ihm zu tun und auch wieder nicht. Wie gesagt, stand diesmal nicht die staatliche, sondern die private Überwachungskultur im Mittelpunkt des Interesses. Aber die gleiche Überwachungskultur findet sich im präventiven Sicherheitsstaat wieder, mit dem Bundesinnenminister als einem seiner derzeitigen Hauptvertreter. Seine provokativen Forderungen und sogenannten "Denkanstöße" zur Ausgestaltung und Ausweitung von Kontrolle, Überwachung bis an die "roten Linien" der Verfassung und darüber hinaus sind Legion. Kaum ist die letzte Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts gesprochen, die einen Schäuble oder eine Zypries mal wieder in die Schranken und auf die rechtsstaatlichen Grundlagen verweist, denn zur Räson bringt man sie nicht mehr, da die staatlichen Maxime nur noch Primat der Sicherheit lautet, während man heuchelt, Freiheit und Sicherheit stets auszuballancieren, folgt die nächste Angstkulisse, folgt ein weiteres Teilstück für den Überwachungsstaat, sei es aktuell und akut die Auslieferung persönlicher und biometrischer Daten in das gigantische Datenbankennetz der US-Geheimdienste oder der Aufbau einer neuen Lausch-Instanz. Wer wollte angesichts solcher Anleitung und Vorbilder erwarten, dass man sich im privaten Bereich um den zurückhaltenden, verantwortungsvollen und die Würde des Menschen als oberstem Verfassungsprinzip achtenden Einsatz von Sicherheits- und Überwachungmaßnahmen bemüht? Was Leitlinien und Vorbild angeht, hat der Bundesinnenminister auch etwas im Angebot: Gerade er, der mitunter die Folter andenkt und der Auffassung ist, die Grundgesetze müssten flexibel diffusen "Gefahrenräumen" und "Bedrohungslagen" angepasst werden und so lange gedehnt und gestreckt werden, bis sie in neue deutsche und globale "Sicherheitsarchitekturen" passen, fordert von allen Bundesbürgern ein, "der Erziehung zur Rechtstreue einen größeren Stellenwert beizumessen" und behauptet, der "Staat schütze nur die Freiheit", wenn er alle Bundesbürger biometrisch katalogisieren lässt oder der Vorratsdatenspeicherung unterwirft. ![]() Demonstration in Rendsburg am 12. April 2008 anlässlich des Auftritts von Bundesinnenminister Schäuble. Wie die "Rechtstreue" und das "Grundverständnis vom Verfassungsstaat" bei Schäuble aussieht, kennt jeder, der seine Reden, Interviews, Artikel und Lieblings-Lektüre mitverfolgt hat. Aber um das noch einmal zu verdeutlichen, folgt als Abschluß die Forderung Schäubles zur Verdrehung der Verfassung, um das "Luftsicherheitsgesetz verfassungskonform zu machen", denn "es gibt Bedrohungen, in denen die Verantwortlichen heute gegen die Verfassung verstoßen müssten, das darf nicht sein" – wohl wissend und ignorierend, dass das Luftsicherheitsgesetz vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wurde, weil es gegen die Unverhandelbarkeit des nicht aufrechenbaren Rechts auf Leben und Würde verstößt. Auch das hat System und Methode, denn das oberste Grundrecht hat genauso Verhandlungsmasse wie alle anderen Grundrechte zu sein, die sich der Sicherheitspolitik eines Herrn Schäuble zu fügen hat. Im gestern vorgestellten Interview mit Ex-Verfassungsrichter Wolfgang Hoffmann-Riem finden sich auch dazu zwei mehr als zutreffende Aussagen:
"Er [Anm.: Schäuble] hält die Öffentlichkeit jedenfalls mit immer neuen Schreckensszenarien und neuen Vorschlägen in Atem, ohne abzuwarten, welches die vielen schon erfolgten Änderungen bewirken. Das trägt Zeichen des Aktionismus."
Anders, aber genauso treffend hat es der von mir geschätzte Kabarettist Hagen Rether ausgedrückt."Ich halte es [Anm.: das Luftsicherheitsgesetz] weiterhin für verfassungswidrig, und nicht nur wegen des Menschenwürdeschutzes, sondern auch mit Rücksicht auf die hohen Risiken, die hier zur Risikoabwehr eingegangen werden. Die Piloten haben uns erklärt: Wir können nicht erkennen, was im Flugzeug los ist. Der Abschuss ist ein Handeln unter höchster Ungewissheit. Man kann nicht Menschenleben opfern, ohne zu wissen, ob es nötig ist und ob es vielleicht sogar durch einen Absturz mehr Opfer gibt. Man weiß das alles nicht." Siehe auch: Bundesinnenminister Schäuble - Freiheit und Sicherheit in Deutschland und Europa. Rede bei der Tagung "Freiheit und Sicherheit – Verfassungspolitische Dimensionen" am 30. Mai 2008 in Tutzing
Geschrieben von Kai Raven
in Anti-Überwachung, Arbeit, Gesellschaft, Grundrecht, Menschenrecht, Politik, Überwachung
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Propaganda und Fälschungen zum Arbeitsmarkt - 09.04.2008
Eine der größten Propaganda-Lügen der Bundesregierung, die seit Jahren immer wieder von sogenannten "Wirtschaftsexperten", Think Tanks, Politikern und die beiden Ministerien für Arbeit und Wirtschaft mit gleichlautenden Postiv-Meldungen von der Heimatfront an die Öffentlichkeit herangetragen und durch fast alle Presseerzeugnisse und TV-Sender unkritisch transportiert werden, ist die Lüge von der gesunkenen und weiter sinkenden Arbeitslosigkeit.
Ein aktuelles Beispiel: Der Kölner Stadt-Anzeiger, der heute titelt: Bald weniger als drei Millionen Arbeitslose? - Erfreulicher Trend auf dem Arbeitsmarkt und in dem auf einem BILD-Beitrag beruhenden Artikel als "Wirtschaftsexperten" den Vorsitzenden der Wirtschaftsweisen, Bert Rürup und Michael Heise, Chefvolkswirt von Allianz und Dresdner Bank, orakeln lässt, dass vielleicht schon im Spätherbst die Zahl der Arbeitslosen unter 3 Millionen sinken könnten. Boah! Ich weiß nicht, was das für Journalisten sind, die sich derart als Spindoktoren einspannen lassen, wenn sie noch nicht einmal die Informationen aufnehmen und beachten, die offiziell vom Staat jenseits der Propaganda über die Arbeitslosenzahlen veröffentlicht werden müssen. Entweder sehen sie ihre Aufgabe darin, der Öffentlichkeit in Abständen Beruhigung und Beschwichtigung in verträglicher Dosierung zu verabreichen, weil sie den Kurs der Bundesregierung und ihre neoliberalen Reformen stützen und sie die eigenen Ängste unterdrücken müssen, selbst einmal zum Prekariat gehören zu können oder sich das Prekariat eines Tages nicht mehr ruhig und still verhalten könnte oder sie verstehen ihre Arbeit nicht und kennen keine anderen Quellen als die offiziellen Sprachrohre, denen sie ihre Mikrofone hinhalten. Wenn dem nicht so wäre, würden sie zum Beispiel die Informationen kennen und in ihre Artikel und Berichte einfließen lassen, die sich in der Meldung Langzeitarbeitslosigkeit stark gesunken der Bundesregierung vom 7. April verbergen und in der Antwort der Bundesrgierung vom 10. März auf eine Kleine Anfrage der FDP finden. Dafür braucht man keinen Kurs in Internetrecherche und auch kein Journalismusstudium. In ihrer Meldung schreibt die Bundesregierung:
Heute erhalten 5,1 Millionen erwerbsfähige Hilfebedürftige Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II. Etwas mehr als die Hälfte davon ist erwerbstätig und bekommt die Unterstützung zusätzlich zum Erwerbseinkommen, auch "Aufstockung" genannt.
Nun ist es eine Frage, wie man "Arbeitslose" und "in Arbeit" definiert. Gängig und bekannt sind Arbeitslose Personen, die überhaupt keiner Erwerbstätigkeit nachgehen und vollständig auf Arbeitsosengeld I und II angewiesen sind. Dementsprechend war derjenige, der "voll in Arbeit" war, eine Person, die einen Job hatte, der genügen Einkommen abwarf, um ohne Arbeitslosengeld I und II auszukommen. Wie wir alle wissen, haben Hungerlöhne, Zeitarbeit usw. zu Veränderungen geführt, die tatsächlich zwei Klassen von Arbeitslosen – oder wie sie die Bundesregierung benennt: "erwerbsfähige Hilfsbedürftige" – haben enstehen lassen: Die Voll-Arbeitslosen, die komplett von Arbeitslosengeld I und II leben müssen und die Teil-Arbeitslosen, die einen Hungerlohn verdienen und deshalb "aufstocken" müssen. Das sind nach Meinung der Bundesregierung schon offiziell 5,1 Millionen.Der Anteil der Arbeitsuchenden hat sich mit der Neuregelung deutlich verringert. Dies ist vor allem auf die gezieltere Förderung und das größere Arbeitsangebot zurückzuführen. Wenn sich nun die Zahl der Voll-Arbeitslosen im Herbst auf unter drei Millionen veringern soll, dann kann man davon ausgehen, dass sich dafür zum Großteil nur die Zahl der Teil-Arbeitlosen erhöhen wird. Die ersehnte "Vollbeschäftigung der arbeitenden Armen" rückt näher, von der Arbeitsminister Scholz faselt und die Chefs der Arbeitgeberverbände träumen. Aber noch düsterer schaut es aus, wenn man die Informationen über Arbeitslosigkeit und Leistungsbezüge des Vorjahres aus der Antwort der Bundesregierung hinzunimmt, die von den eigentlich bekannten Verfälschungen und Zahlenspielereien kündet, mit denen "Wirtschaftsexperten" und Politiker der Öffentlichkeit einen Friede-Freude-Eierkuchen-Arbeitsmarkt vortäuschen. Dabei muss man gar nicht jeden Satz der Antwort durchkauen, sondern einfach einen Blick auf drei Tabellen werfen, in der die Bundesregierung die Realität (zum Teil) schön zusammengefasst hat: ![]() ![]() ![]() Aber so wundersam und unerklärlich ist das gar nicht, weil die Bundesregierung wie eh und jeh ihr beliebtes Spiel der Statistikfälschung betreibt, wozu die Leute von Frontal21 im Gegensatz zu ihren Kollegen bei Stadtanzeiger & Co den informativen Beitrag Das Politikermärchen Vollbeschäftigung - Statistik und die Wirklichkeit verfassten, weil sie im Gegensatz zu den oberflächlichen Spindoktoren ebenfalls die Antwort der Bundesregierung kannten. Darin beschreiben die beiden Autoren, wer und warum aus der offiziellen Arbeitslosenstatistik und der Menge von über 6 Millionen Arbeitslosen herausgeschnitten wird, damit "Wirtschaftsexperten" und Politiker die Zahlen und ihre Politik schönfärben können:
In einer kleinen Anfrage an das Arbeitsministerium wollte die FDP deshalb wissen, wie viele Personen 2007 Arbeitslosengeld erhielten, ohne gleichzeitig arbeitslos gemeldet zu sein. Rund 3,2 Millionen Menschen seien derzeit in dieser Situation, antwortete der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, Klaus Brandner, auf die Anfrage. Ein Viertel der Bezieher von Arbeitslosengeld I (286.000 Personen) und mehr als die Hälfte aller Arbeitslosengeld II-Empfänger (2,86 Millionen) werden demnach in der Statistik nicht als arbeitslos verzeichnet.
Deshalb, liebe Spindoktoren aus Parteien, Wirtschaftsforschungsinstituten, Ministerien, Arbeitgeberverbänden und Euer Journaille-Anhang: Verschont Uns endlich mit Euren Statistiklügen und Propaganda-Stakkatos, mit der Ihr die Terminierung des Sozialsstaates, Eure neoliberalen Reformen und die Kapitulation und Arschkriecherei vor einem entfesselten Kapitalismus zukleistern wollt.Neben den rund 3,5 Millionen derzeit erfassten Arbeitslosen gibt es also noch 3,2 Millionen Arbeitslosengeld-Bezieher, die nicht in der Statistik auftauchen. Nicht in die Statistik gehören unter anderem 1-Euro-Jobber, Menschen in Weiterbildungsmaßnahmen und viele Arbeitslose, die 58 Jahre oder älter sind. Sie fühlen sich arbeitslos und suchen eine feste, ordentlich bezahlte Stelle. Im Sinne des Sozialgesetzbuches werden sie jedoch nicht als arbeitslos verzeichnet. Siehe auch: Schall und Rauch - Arbeitslosenzahlen sind eine schlimme Lüge Heute - Wachsende Armut: Tafeln erwarten eine Million Bedürftige - Zahl der Tafel-Armen in drei Jahren verdoppelt Bundesregierung - So wenig Arbeitslose wie zuletzt 1992 und tagesschau - Diskussion um Hartz-IV-Erhöhung vom 1. Juli 2008. Aus der tagesschau Meldung:
Unterdessen beklagte der Deutsche Landkreistag eine stetig wachsende Zahl von "Hartz IV"-Empfängern. "Die Zahl der Menschen, die von Hartz IV-Leistungen abhängig sind, hat einen absoluten Höchststand erreicht", sagte DLT-Präsident Hans Jörg Duppré in Berlin. Demnach stieg die Zahl der Hilfeempfänger im April dieses Jahres auf rund 7,4 Millionen. In der aktuellen Arbeitslosenstatistik seien hingegen lediglich rund 2,5 Millionen Menschen erfasst, betonte DLT-Sprecher Markus Mempel. Die von der Politik verkündete "positive, hoffnungsvolle Botschaft" sei ein Trugbild. "Es geht nicht bergauf, ganz im Gegenteil", betonte Mempel. Der Landkreistag kritisierte, dass in der Arbeitslosenstatistik lediglich die Langzeitarbeitslosen erfasst seien. Ein-Euro-Jobber mit mehr als 15 Wochenstunden oder Kranke etwa fänden sich dagegen nicht in der Statistik wieder, obwohl sie auch von ALG II abhängig seien. Gleiches gelte für Erwerbstätige im Niedriglohnbereich, die zusätzlich auf "Hartz IV" angewiesen seien.
Zum Jahresende brachte die taz am 3. November 2008 im Artikel Geschönte Statistik - Tricksereien mit Langzeitarbeitslosen ein paar Beispiele, mit welchen Methoden zu einem Teil der Arbeitslosen die Fälschung der Statistiken betrieben wird, damit die Propaganda weiter funktioniert. Im Oktober 2008 machte in den Medien und der Presse die Erfolgsmeldung der Regierung von der Arbeitsmarktfront die Runde, die Zahl der registrierten Arbeitslosen betrage nun 2,997 Millionen. Auf die Fälschungen ging so gut wie kein Pressebericht ein. Ebenso wenig auf die Zahl der Hartz IV Empfänger, die im Oktober 2008 7,6 Millionen betrug. Ein weiteres Beispiel gefällig? Regierung frisiert im Wahljahr Statistik für Arbeitslose in der Financial Times vom 25. November 2008.
Geschrieben von Kai Raven
in Arbeit, Gesellschaft, Medien / Kultur, Ökonomie, Politik
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Altländer Videoüberwachung mit "Modellcharakter" - 19.11.2007
Schön hat er ihn geschrieben, seinen einseitigen, oberflächlichen und propagandistischen Artikel pro Videoüberwachung in dem Viertel in der Stadt, die in Deutschland Spitzenreiter bei der Überwachungsdichte und -eingriffstiefe durch Videoüberwachungskameras ist. Die Rede ist von Günther Lachmanns Artikel über die Videoüberwachung im Altländer Viertel der Stadt Stade, der – damit die Botschaft auch richtig unter's Volk gebracht wird – direkt unter zwei verschiedenen Titeln in zwei Zeitungen des Axel Springer Konzerns erschien: Überall Kameras: Leben unter ständiger Beobachtung heißt es in der Berliner Morgenpost, ein ganzer Stadtteil unter ständiger Überwachung tönt es in der Welt.
So kritisch sich die Titel auf den ersten Blick anhören, ist der Inhalt mitnichten. Das macht sich schon am Aufbau bemerkbar, speziell der Rahmenhandlung. Im Zentrum des Artkels stehen 300 - 400 "private" Videoüberwachungskameras, die von Eigentümergemeinschaften in den Wohnblöcken der ehemaligen "Neuen Heimat" 1800 bis 2000 Einwohner des Stadtteils den ganzen Tag filmen, deren Aufnahmen zentral auf dem "Rechner eines Hausmeisters" gespeichert sind, um dort sieben Tage für den Abruf durch Polizeibehörden bereitzustehen und die auch bis zur Wohnungstür in Hausflure hineininstalliert werden. Die Rahmenhandlung ist so aufgebaut, wie sie der deutsche Fernsehzuschauer aus Sendungen wie "Aktenzeichen XY Ungelöst" und diversen kriminalistisch angehauchten TV-Formaten her kennt oder den oberflächlichen Beiträgen in TV-Magazinen, die versuchen kritisch über Überwachungstechniken zu informieren, dabei aber ganz im Sinne des Infotainments ihre plakativen Informationsschnipsel an die Seite reißerisch-sensationeller Einspieler stellen und mit dramatischer Musikhinterlegung versehen. Im Artikel von Günther Lachman ist das die Geschichte einer 28-jährigen Deutschen, deren angetrunkenen Zustand (daraus wird später im Artikel ein "fast besinnungslos betrunkener" Zustand) zwei Männer – natürlich "nicht deutscher Herkunft" und "südländischen Typus" – abends ausnutzen, um sie in der Wohnung eines Mannes zu vergewaltigen. Als Garnitur dienen Schilderungen bedrohlich wirkender Jugendliche, die dem "Dorfpolizisten" tagsüber auf die Pelle rücken, Skizzen, die das Bild eines heruntergekommenen Ghettos zeichnen, wie es nicht schlimmer in amerikanischen Großstädten existieren kann, die der Leser aus zahlreichen Filmen kennt, die von Hinweisen begleitet werden, wieviele finanzielle Einbußen und Kosten die Einwohner des Viertels als Vandalen und Kriminelle heutzutage nach der Verarbeitung der Skandale um die "Neue Heimat" verursachen. Was der Artikel nicht oder nur vage erkennbar benennt, das sind die Fehler und Versäumnisse, die Stadtplanungs- und Sozialpolitik in vielen Städten produzieren. Dazu zählt, dass man überhaupt eine Architektur zuließ, die nicht umsonst an Legebatterien erinnert, das jahre-, wenn nicht jahrzehntelange bequeme Ignorieren beginnender Ghettobildungen oder das Hineinpumpen des Großteils finanzieller Mittel in die Innenstädte mit ihren Konsumentenzonen und prestigeträchtigen Bauprojekten, während ein paar Kilometer weiter ganze Stadteile sich selbst überlassen wurden. Vom aufgeschreckten Aufwachen, wenn es richtig brennt und erst dann fließenden Mitteln für Stadtteil- und Jugend-Projekten ganz zu schweigen. Im Artikel ist auch nicht die Rede von der asozialen Verarmungspolitik über Hartz-IV und der repressiven Flüchtlingspolitik der Länder und der Bundesregierung, die zuerst die Menschen so dermaßen finanziell niederkürzt, dass ihnen gar nichts anderes übrigbleibt, als nur noch in bestimmten Stadtvierteln zu wohnen und wenn sie es tun, mehr oder minder dazu gezwungen werden, sich dort auch den ganzen Tag aufzuhalten – im Viertel, im Wohnblock, in den Wohneinheiten. Aktiv befördert von einer Politik, die auf der einen Seite die Arbeitsagentur 11 Milliarden anhäufen lässt und den Konzernen eine Steuervergünstigung nach der anderen in den Rachen schiebt, während kleinlich und peinlichst darauf geachtet wird, dass Betroffene nur das Minimum an Wohnfläche und Miete einnehmen und zahlen, denen andernfalls Umzüge in angemessene Wohnungen bescheidet und angedroht werden. Wohin die Leute dann ziehen ist klar, was dann Teile von ihnen an krimineller Initiative entwickeln und warum, ist eigentlich ebenso klar, nur dem Autoren des Artikels nicht. Deshalb finden sich auch keine Inhalte über neue Formen städteplanerischer Initiativen, die durch bauliche Maßnahmen, Veränderung der Beleuchtung auf Straßen, in Höfen und Hauseingängen, Veränderungen im Grünflächenbewuchs, der Schaffung von Freizeit- und Kulturangeboten und der Ansiedlung von Kiosken, Geschäften oder Cafes versuchen, Klima, Atmosphäre, Ästhetik und die Erfahrung des städtischen Raumes an sich zu verändern, um so Lebensqualität zu erhöhen und Kriminalität zu verhindern, bevor sie überhaupt entstehen kann. Stattdessen setzt man wie in Großbritannien auf flächendeckende Videoüberwachungsnetze mit Modellcharakter, die der Ausweglosigkeit und dem sozialen Druck auch noch den Überwachungsdruck hinzufügen, der erst recht unter Teilen der Einwohner den Gedanken befördern dürfte, kriminell handeln zu können, wenn man schon wie Kriminelle behandelt wird und deshalb den Videoüberwachungskameras durch Abwanderung in andere Stadtviertel auszuweichen, in denen dann ebenfalls die flächendeckende Videoüberwachung Einzug hält, weil man nicht in der Lage oder nicht breit dazu ist, Probleme, die grundsätzlich und gesellschaftlich sind, sozial und politisch zu lösen. Die Lösung, auf die Politiker verfallen, lautet immer wieder und immer mehr Repression, die von präventiver Überwachung und Kontrolle begleitet wird, die sich damit zwangsweise vervielfacht bzw. sich vervielfachen lässt. Aber selbst in Stade gibt es neben dem Videoüberwachungsexperiment im Altländer Viertel die Beteiligung am LOS ("Lokales Kapital für soziale Zwecke") Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das – wenn man ihm gutwillig unterstellen will, kein weiteres Programm sozialer Kontrolle unter ökonomischem Primat zu sein – wenigstens in Ansätzen die oben angesprochene Sozial- und Stadtteilpolitik beabsichtigt. Auf der anderen Seite gibt es auch den Kriminalpräventionsrat der Stadt, der sich neben der "Entwicklung von Mitverantwortung, Zivilcourage und Nachbarschaftshilfe" auch die "Verhütung von Straftaten" und das beliebte, dehnbare und vage Ziel der "Erhöhung der Sicherheit und Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung" auf die Fahnen geschrieben hat, hinter dem sich wiederum oft der Aufbau, die Förderung und die polizeiliche Nutzung von Überwachungsinfrastrukturen wie dem Videoüberwachungsnetz im Altländer Viertel verbirgt. Vielleicht ist man sich in Stade noch nicht ganz im Klaren, wofür man sich entscheidet, welchen effektiven Nutzen beide Wegen mit sich bringen und welche Konsequenzen mit ihnen einhergehen. Für den Autor des Zeitungsartikels gibt es wie bei vielen Sicherheitspolitikern dagegen keine offenen Kritikpunkte und Fragen, sondern nur entschiedene Fragen:
"Die Bewohner mögen die Kamers nicht, dabei könnten sie zur Aufklärung einer Straftat wichtig sein."
Wenn im Artikel die Gefahr der sich selbst reproduzierenden Videoüberwachung in der Fläche angesprochen wird, dann zumeist, indem der Autor andere Personen vorschiebt – wie am Anfang, wenn er "die Leute" sagen lässt: "Dort, so sagen die Leute, als zeigten sie mit dem Finger auf etwas Ekliges, ist der Orwellsche Überwachungswahn Wirklichkeit geworden", in der Mitte, wenn die Jugendlichen zum "Dorfpolizisten" sagen: "Mit den Kameras fühlst du dich wie im Knast (...) das ist wie U-Haft", bevor sie als distanzlose Bedränger des "Dorfpolizisten" ins rechte Licht gerückt werden und am Ende, wenn Pastor Reinhard Surendorff als "Stimme des Unbehagens und der Vernunft" auftreten darf:
"Seit Jahrzehnten schon ist der Stadtteil von Kriminalität, Vandalismus und sozialer Verwahrlosung unvorstellbaren Ausmaßes gezeichnet. Angesichts dieser Entwicklung wussten Eigentümer, Stadt und Polizei sich nicht mehr anders zu helfen, als das Öffentliche bis vor die Wohnungstür für alle sichtbar und nachprüfbar zu machen." "Und wer dieser Tage offenen Auges durch die Straßen geht und zu sich selbst ehrlich genug ist, der wird einräumen, dass er es wohl gar nicht so genau wissen will, wie die Menschen dort inzwischen leben." "Erst wurde es zum Wohnort von Arbeitslosen, dann von Sozialhilfe-Empfängern und mit ihnen der Ort einer entmutigenden Depression. Spätestens als die Stadt Anfang der 90er-Jahre ihre Asylbewerber ausschließlich dort unterbrachte, verwahrloste es völlig. Aber das ist nur ein Teil der Geschichte, die letztlich zum Einzug der Videokameras führte." "Vielmehr regen sich die Menschen über die Kameras auf. Die Bewohner des Viertels mögen diese Technik schon deshalb nicht, weil sie wissen, dass sie selbst ein Grund für die Anwesenheit der Videoüberwachung sind. Ihr Verhalten hat zu dieser Maßnahme geführt."
Pastor Reinhard Surendorff holt seinen kleinen Sohn von der Kindertagesstätte ab. Sein Gemeindehaus liegt direkt hinter den Wohnblocks des Altländer Viertels. Auch er sieht die Kameras jeden Tag "mit gemischten Gefühlen". "Einerseits gibt es seither weniger Straftaten", sagt Pastor Surendorff. "Andererseits möchte ich nicht in einem Überwachungsstaat leben." Außerdem werde die Kriminalität durch die Kameras doch nur an andere Orte verlagert.
Weitere Artikel zur Videoüberwachung im Altländer Viertel in Stade:Hamburger Abendblatt - 2000 Bewohner, 400 Kameras - die kalten Augen von Stade Hannoversche Allgemeine - 300 Videokameras überwachen 1.500 Bürger Tagesspiegel - Zur schönen Aussicht Siehe auch: Heise - Datenschützer kritisiert Ausdehnung der bundesweiten Videoüberwachung vom 20.11.2007
Geschrieben von Kai Raven
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16:54
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Müntefering is wech - 14.11.2007
Da ich den in Teilen der politischen Blogosphäre und im Blätterwald angelegten Trauerflor, das Hinterhergeschluchze angesichts des Abtritts des "guten, alten Mannes der SPD mit rotem Herz" weder teile noch nachvollziehen kann, sei an dieser Stelle auf den Beitrag Der Lotse geht von Bord von Chris verwiesen.
Aber war Schmidt nicht der Lotse? Wieviel Lotsen wie Müntefering hat die SPD denn? Ich hoffe nicht allzu viele. Siehe auch: NachDenkSeiten - Zum Rücktritt Franz Münteferings als Vizekanzler und Arbeits- und Sozialminister
Geschrieben von Kai Raven
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Nachrichten aus China - 19.07.2007
Wenn man in China als Cyber-Dissident, Mitglied und Gründer der verfolgten Demokratischen Partei Chinas (CDP) nach einer langjährigen Inhaftierung freigelassen wird und dann den Mut aufbringt, dem Regime sofort anzukündigen, dass man weitermachen wird, kann man gewiss sein, dass sich das Regime sofort einen neuen Grund einfallen lässt, um als Un-Person wieder von der Bildfläche zu verschwinden.
![]() Zhu Yufu nach seiner Entlassung 2006. So ging laut des Artikels Court sentences cyber-dissident Zhu Yufu to two years in prison der Reporter ohne Grenzen vorgestern in China das Regime über eine Verurteilung gegen Zhu Yufu vor, der wegen des Schreibens von pro-demokratischen Artikeln für das Magazin der CDP und im Web zusammen mit drei anderen Mitgliedern der CDP im Juni 1999 festgenommen und zu sieben Jahren Haft im sechsten Provinzgefängnis von Zhejiang wegen "subversiver Umsturzabsichten" verurteilt wurde. Im Gefängnis ließ man andere Mithäftlinge Zhu zusammenschlagen, er musste jeden Tag die 54 Artikel der Haftordnung abschreiben und wurde zur Herstellung von Schirmen als Zwangsarbeit gezwungen. Wegen Schlägen mit Schirmstöcken durch Gefängniswärter auf seine Ohren hat Zhu ein geplatzes Trommelfell davongetragen. Neben einer Reihe weiterer Misshandlungen und Folterungen war Zhu einer Gruppe von Mithäftlingen zugeteillt, die als "Gruppen unter strenger Aufsicht" geführt werden, deren Mitgliedern jegliche mündliche Kommunikation verboten ist – selbst ein Gruß kann weitere Misshandlungen durch die Gefängniswärter nach sich ziehen. Am 14. September 2006 hatte man Zhu Yufu freigelassen, ihn aber nach sieben Monaten am 19. April 2007 wieder festgenommen und ihn in das Shang Cheng Provinzgefängnis von Zhejiang eingesperrt. Während seiner Festnahme soll sich Zhu Yufu seiner Festnahme widersetzt und einen Polizisten geschlagen haben – so das Gericht, das ihn am 16. Juli 2007 deswegen nicht etwa zu einer Geldstrafe oder einer kurzen Haftzeit, sondern zu weiteren zwei Jahren Gefängnis verurteilte.
"Ich komme gerade aus dem Gefängnis und ich fühle mich nicht aufgeregt. Ich fühle mich so, als wäre ich nur aus einem kleinen in ein großes Gefängnis gebracht worden. Ohne Freiheit und Demokratie ist die Qual dieselbe, ob ich in einem kleinen oder großen Gefängnis bin."
Zhu Yufus erneute Inhaftierung, die gleiche Torturen nach sich ziehen wird wie bei seiner ersten Einsperrung, zeigt erneut, dass jede Freilassung nur eine Freiheit auf Zeit für alle Mitglieder der demokratischen Bewegung in China und die Cyber-Dissidenten bedeutet.
Zhu Yufu nach seiner Entlassung 2006.
Er sagte Dinge, die besser ungesagt blieben, er hatte zu viele Bücher gelesen und war ein Stammgast im Café "Kastanienbaum", dem Treffpunkt der Maler und Musiker. Es gab kein Gesetz, nicht einmal ein ungeschriebenes, das den Besuch dieses Cafés untersagte, und trotzdem war dieses Lokal einigermaßen übel beleumundet. Die alten, in Mißkredit geratenen Parteiführer hatten dort verkehrt, ehe sie schließlich liquidiert worden waren.
Ob es "Spionage für eine fremde Macht", "subversiver Umsturz", das "Verbeiten ungesunden Gedankenguts im Internet" oder "Widerstand gegen die Staatsgewalt" ist – das chinesische Regime kann sich eines großen Katalogs konstruierter Straftaten bedienen, um jederzeit Kritiker und politische Aktivisten verschwinden zu lassen. Und es ist zu befürchten, dass das Regime versuchen wird, gerade in der heißen Phase vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking alle Kritiker und Gegner "präventiv" aus dem Verkehr zu ziehen, die sich anlässlich der Spiele und des damit verbunden Interesses der Weltöffentlichkeit vermehrt zu Wort melden könnten.
Einige Zeit nach ihrer Freilassung hatte Winston alle drei sogar im Café "Kastanienbaum" gesehen. Er entsann sich des gebannten Entsetzens, mit dem er sie aus den Augenwinkeln beobachtet hatte. Sie waren weit älter als er, Überbleibsel aus einer vergangenen Welt, beinahe die letzten großen Gestalten aus der heroischen Anfangszeit der Partei. Der Zauber der Untergrundbewegung und des Bürgerkrieges umwob sie noch ein wenig. Er hatte das Gefühl – wenn damals auch schon Tatsachen und Daten zu verschwimmen begannen –, daß er ihre Namen Jahre vor dem des Großen Bruders gekannt hatte. Aber zugleich waren sie Geächtete, Feinde, Parias, die mit absoluter Sicherheit in ein oder zwei Jahren der Vernichtung anheim fielen. Kein Mensch, der einmal in die Hände der Gedankenpolizei gefallen war, kam schließlich heil davon. Sie waren Leichen auf Urlaub. Aus George Orwell: "1984" Auch im Cyberspace geht die vorbeugende Zensur und Überwachung durch staatliche Behörden weiter, wie die Reporter ohne Grenzen im Artikel Cyber police shut down "suspect" literary website, block access to another berichten. Zuerst errichtete im Juli die chinesische Regierung eine Blockierung des Zugangs für Chinesen auf das in Israel gehostete Webportal shvoong.com, auf dem Autoren frei zugängliche Essays, Artikel und Buchauszüge in verschiedenen Sprachen veröffentlichen können und das deshalb auch von Tausenden von Chinesen genutzt wurde. Danach traf es wieder eine Einzelperson. Diesmal keinen politischen Aktivisten, sondern den Lyriker Lu Yang, dessen Webforum "Zhongguo Dangdai Shige Luntan" (Forum für zeitgenössische chinesische Lyrik) von seinem Webhoster "Lequyuan" neben zwei weiteren Foren aufgrund einer Anweisung des "Informationsbüros" (beschönigend für "Cyber-Polizei") der Bezirksregierung von Shanghai entfernt wurde. Mitarbeitern von Radio Free Asia, die einen Angestellten von Lequyuan zum Fall von Lu Yang und der Politik des "Informationsamtes" befragten, teilte dieser auf die Frage, ob das Amt öfters die Schließung von Foren anweist, mit: "Alle, die das Gesetz brechen müssen geschlossen werden". Darauf angesprochen, um welches Gesetz es sich handle, führte der Angestellte weiter aus: "Alle Artikel, die sich mit Politik und der Falun Gong Bewegung beschäftigen oder die kritisch zur Partei stehen und länger als zwei Seiten sind, werden gelöscht. Allgemein geschieht es so. Wenn die veröffentlichten News "beängstigender" sind, schließen wir das Forum." Erst vor einer Woche berichtete Radio Free Asia im Artikel Chinese Authorities Close Tibetan Literary Web Site über den Fall eines Tibetaners in der Stadt Xian, der die literarische Website "The Lamp" mit angeschlossenem Weblog, Webforum und 800 registrierten Nutzern betrieb und die Anfang Juli aufgrund einer Anweisung der städtischen "Internet-Polizei" Abteilung an den staatlichen Webhoster "Xian Technology Ltd." geschlossen wurde. In China sind es neben politischen Aktivisten und Anhängern der demokratischen Bewegung nun auch Künstler und Literaten, die man dort als "Terroristen" verfolgt und unterdrückt. Wann wird man Lyriker wie Lu Yang "abholen"? Ich bin kein Sportfan, schaue mir aber gerne die Olympischen Spiele an. Wenn es Olympische Spiele gibt, die durch Sportverbände und die "Olympische Gemeinschaft" boykottiert gehören, um nicht von einer Diktatur als Fassade missbraucht zu werden, hinter der sich Folter, Hinrichtungen, Sklavenarbeit, Vertreibung, Unterdrückung der Grundrechte und -freiheiten, Völkermord in Tibet und ein Rechtssystem verbirgt, das den Namen "Justiz" nicht verdient, dann sind es die Olympischen Spiele 2008 in Peking. Aber von der Seite ist genauso wenig zu erwarten wie vom "Sportminister" Schäuble, der Bundeskanzlerin oder dem Menschenrechtsbeauftragten im Auswärtigen Amt. Dort zählen vor allem und nach wie vor gute Verhältnisse mit China für gute Geschäfte. Von China lernen, heißt siegen lernen. Dazu aus dem Informationsblatt Die EU und die Volksrepublik China der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags vom 11.07.2007:
Die Volksrepublik China ist der größte Handelspartner der EU in Asien und seit 2002 ihr
zweitgrößter Handelspartner nach den USA. Aufgrund des rasanten Wirtschaftswachstums von
mehr als 10 % pro Jahr wird sich China aller Voraussicht nach zur größten Wirtschaftsmacht des 21. Jahrhunderts entwickeln. Gleichzeitig bilden die 1,3 Mrd. Chinesen einen immer wichtigeren Absatzmarkt für europäische Produkte. Die EU hat auf die steigende Bedeutung des Landes inzwischen mit der Formulierung einer neuen China-Strategie reagiert.
Siehe auch:(...) Der Reformprozess in China beschränkte sich auf den Wirtschaftsbereich. Zwar wird beim Aufbau des "Sozialismus chinesischer Prägung" die Demokratie von den Machthabern offiziell als ein Hauptziel formuliert, wirkliche politische Reformen blieben jedoch bis heute aus. Menschenrechtsorganisationen weisen darauf hin, dass zum Alltag in China immer noch massive Verletzungen der Menschenrechte, Verstöße gegen Meinungs- und Pressefreiheit, menschenunwürdige Bedingungen in den Arbeitslagern, und die Vollstreckung von Todesurteilen gehören. Die EU reagierte auf die demokratischen Defizite mit einem Menschenrechtsdialog, der seit 1996 zweimal jährlich stattfindet. Anlässlich des jüngsten Menschenrechtsdialogs am 15./ 16. Mai 2007 unter deutscher Ratspräsidentschaft wurde in Berlin über Pressefreiheit, die Reform des Strafrechtssystems und Minderheitenpolitik diskutiert. Nach Ansicht der chinesischen Regierung hat sich die Menschenrechtssituation in den letzten Jahren wesentlich verbessert, so wie es Peking bei der Ausschreibung für die Olympischen Spiele 2008 versprochen hatte. Hingegen äußerte EU-Außenkommissarin Ferrero-Waldner bei ihrem Chinabesuch im Januar 2007, dass sie "keine Verbesserung des Umfeldes" erkennen könne. Nach Einschätzung des Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, McMillan-Scott, hat sich die Menschenrechtslage dort sogar verschlechtert. The Epoch Times - China Democracy Party Founder Tortured in Prison.
Geschrieben von Kai Raven
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Geheimdienstliche Stimmenanalyse für Bürgerbehörden - 06.04.2007
In Großbritannien startet laut des Guardian Artikels Lie detectors trial to cut benefit fraud ein Pilotprogramm im Londoner Stadtbezirk Harrow, das diesmal auf die Ausbeutung der Stimme als biometrisches Merkmal abzielt, um bei Anrufen von Bürgern, die wegen Sozialleistungen oder Steuererleichterungen anrufen, per Stimmenanalyse potentielle Betrüger aufzuspüren. Später soll das System, wenn es sich als effizient erweist, zunächst auch in britischen Arbeitsämtern eingesetzt werden. Laut der Pressemitteilung des Bezirksrates von Harrow, geht die Initiative vom britischen Ministerium für Arbeit und Renten aus, das in Partnerschaft mit dem Bezirksrat das Kontroll-Testprojekt durchführen wird.
Ein markantes Beispiel, wie geheimdienstliche Kontroll- und Überwachungstechniken in zivile Bereiche des Staates integriert werden. Für die Umsetzung wurde das britische Unternehmen Inverita beauftragt, das als privater "Spitzel- und Schnüffeldienst" auf Hintergrundüberprüfungen von Personen, Risikoabschätzungen und Scoring & Rating Techniken spezialisiert ist. Als eine der besonderen Dienstleistungen führt das Unternehmen auch die Stimmen-Risikoanalyse ("Voice Risiko Analysis", VRA) auf, die kurz gesagt ein digitales Stimmen-Lügendetektor Computersystem ist, das in die Telefonanlagen bei Banken, Call-Centern und eben jetzt auch staatlichen Behörden integriert wird. Das System konfrontiert zunächst jeden Anrufer mit einer "peinlichen Befragung" plus nachfolgender Analyse, um ihn entweder als aufrichtigen und ehrlichen Kunden und Bittsteller oder als wahrscheinlichen Lügner, Betrüger (oder Terroristen?) zu markieren. So wird das auch in dem Pilotprojekt in Harrow ablaufen. Ruft dort ein Bürger an, wird ihm zunächst von dem Lügendetektorsystem ein aufgezeichneter Katalog mit neutral gehaltenen Fragestellungen präsentiert. Aus den Antworten des Anrufers erstellt das System ein eindeutiges Stimmenprofil und analysiert aus den Daten das normale Niveau an Stress oder Zurückhaltung, das sich in der Stimmenfrequenz widerspiegelt. Dieses Niveau wird mit dem Niveau verglichen, das sich bei eindringlicheren Fragen zeigt. Aus dem Vergleich berechnet das System anschließend, ob die festgestellten Merkmale darauf hindeuten, dass der Anrufer etwas verbergen will oder lügt. Die "Lügner" werden dann an Personal weitergeleitet, das in speziellen Fragetechniken zur Verhaltensanalyse geschult ist, um den Anrufer stärker auf den Zahn zu fühlen. Inverita baut für seinen Stimmen-Lügendetektor auf die Stimmen-Analysetechnik, die das britische Unternehmen DigiLog entwickelt hat. Die nennt das Unternehmen "Fortschrittliches Überprüfungskonzept", die aus der "Narrativen Integritätsanalyse" und der "Stimmen-Risikoanlyse" besteht. Die Narrative Integritätsanalyse besteht im Kern aus einem Katalog psychologisch ausgefeilter Interview- und Fragelisten, die als Grundlage automatischer Interviews und Befragungen dienen, deren Ergebnisse mittels Algorithmen zur Stimmenanalyse auf über 30 Verhaltensindikatoren abgeglichen werden, die Stellvertreter für unterschiedliche Wahrheits- und Täuschungswerte darstellen. Für die Basis der Algorithmen, die der "Stimmen-Risikoanalyse" dienen, verwendet DigiLog die patentierte sogenannte "Layered Voice Analysis" (LVA) Technik, die von dem Unternehmen Nemesysco entwickelt wurde. LVA wird nach Angaben von Nemesysco auch bereits bei Verhören durch Polizei- und Geheimdienstbehörden, "Interviews" im Rahmen von Sicherheitsüberprüfungen bei Personen und bei Zugangskontrollsystemen für Hochsicherheitsbereiche eingesetzt. Hier zwei Screenshots des LVA 6.50 "Investigative Focus Tools" von Nemesysco, das vorrangig für Polizei- und Geheimdienstbehörden für Verhöre entwickelt wurde. Eine weitere Applikation, die mit den gleichen Methoden, aber für die automatisierte Analyse von Telefongesprächen durch Geheimdienstbehörden und Systeme wie Echelon eingesetzt wird, ist der "Security Call Analyzer SCA1". Im zivilen Markt, also auch von den englischen Behörden "im Dienste des Bürgers", dürften die abgespeckteren Varianten RA5 - Risk Management (Anti-Fraud) und/oder QA5 - Quality Assurance for Customer Service zum Einsatz kommen. Nichtsdestotrotz lassen die beiden LVA Screenhots zwei Hauptbestandteile aller Systeme erkennen – die "aushorchende Fragetechnik" zur Generierung der Parameter und Scorewerte und die Analyse der Sprachsegmente, denen jeweils eine der unten aufgeführten Aussagen nach der Analyse zugeordnet wird. ![]() ![]() DigiLog beschreibt die Verwendung von LVA so:
Die Stimmen-Risikoanalyse verwendet eine Anzahl fortschrittlichster Algorithmen, um eine leistungsfähige Computeranalyse der Risiken zu produzieren, die sich im Sprachfluss widerfinden – entweder unmittelbar oder nachdem Sprache aufgzeichnet wurde. Die identifizierten Risiken offenbaren nicht nur Hinweise auf Wahrheit, sondern auch auf Täuschung, Unsicherheit, Aufregung, Ungenauigkeit und mehr.
Liest man sich die Beschreibung des Verfahrens bei Nemesysco durch, hat die Analyse noch viel weitreichendere Zielsetzungen, denn bei Nemesysco ist die Stimme und die Sprache nur das Medium, das der Analysetechnik dazu dient, Hirnaktivitäten zu analysieren, sie zu kategorisieren und daraus bestimmte emotionale und kognitive Zustände eines Individuums in Erfahrung zu bringen – die Lügendetektion ist dabei nur eine Anwendungsmöglichkeit:
Die zuvor existierenden Stresslevel (die beträchtlich variieren können) jedes individuellen Kunden werden stets zuvor berücksichtigt, bevor die Überprüfung per Stimmen-Risikoanalyse angewendet wird. Dies stellt sicher, dass Analysen so zugeschnitten sind, dass sie auf die jeweiligen Umstände zu einem speziellen Zeitpunkt angepasst sind, wenn die Antworten analysiert werden. Nemesyscos Stimmen-Risikoanalyse Techniken, die in DigiLogs fortschrittlichem Überprüfungskonzept verwendet wird, wurde so angepasst, dass sie verschiedenen Anforderungen entspricht, wozu die Überprüfung von Bitt- und Antragstellern, die Profilbildung für Sicherheitsüberprüfungen, nachforschenden Befragungen inklusive polizeilicher Verhöre etc. zählt. Die Stimmen-Risikonanalyse Techniken im Überprüfungskonzept führt Tausende matehematischer Berechnungen durch, um mehr als 120 emotionale Datenparameter aus jedem Stimmensegment zu extrahieren. Die werden automatisch weiteren Analysen unterworfen, die zur Identifikation von 9 Hauptkategorien emotionaler Inhalte führen, die entsprechenden Muster, mit denen die Technik in der Lage ist, Hinweise auf Wahrheit, Unsicherheit, Täuschung etc. festzustellen.
The technology identifies various types of stress levels, cognitive processes, and emotional reactions that are reflected in the properties of his or her voice. This information provides insights into the way he or she thinks, what troubles him, what excites him, what portions of his speech he is uncertain about, what questions require more of his attention, and what areas appear to be sensitive issues for the speaker.
Am 8. Mai 2008 berichtete der Independent im Artikel 'Lie detectors' will help catch benefit fraudsters, dass die britische Regierung zusätzlich 1,5 Millionen £ bereitstellen wird. Mit den Geldern wird die Zahl der Kommunen, die das VRA "Lügendetektor" System einsetzen, von 7 im Mai 2008 auf 22 Kommunen erhöht.In addition, the technology enables the user to explore several levels of conscious and unconscious brain activities (thoughts and feelings), and by doing so, expose additional layers of information that would otherwise be unavailable. This information can save crucial time during truth-detection investigation activities. LVA uses a patented and unique technology to detect “brain activity traces” using the voice as a medium. By utilizing a wide range spectrum analysis to detect minute involuntary changes in the speech waveform itself, LVA can detect anomalies in brain activity and classify them in terms of stress, excitement, deception, and varying emotional states, accordingly. Siehe auch: Minority Report Identifikation und Authentifikation über ein ähnliches System von Cogneto Golem - Microsoft-Patent erkennt Anrufer an der Stimme (14.06.07) Anders Eriksson / Francisco Lacerda - Charlatantry in forensic speech science - A problem to be taken seriously (2007, auf Druck v. Nemesysco zensiert, da "LVA" als absolut unzuverlässig analysiert wird)
Geschrieben von Kai Raven
in Arbeit, Biometrie, Data Mining / Fusion, Geheimdienst / Polizei, Internet / TeKo, Politik
um
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Agile VIGIL-Spione - 26.11.2006
Nicht nur Bürger, Universitäten, Unternehmen, derzeitige Geheimdienste und Militärs sind für das Data-Mining des Internets und der Medien zwecks Antiterrorkampf zuständig, sondern auch altgediente Pensionäre und Veteranen, die sich in der klandestinen Vereinigung VIGIL weiter für die Überwachung des Internets einsetzen. Der "Feind" bietet eben alles auf, um seinen panoptischen Blick im Internet zu schärfen. Wir begegnen ihm weiter wie bisher – mit treudoofer Offenherzigkeit und Transparenz.
Links zu Artikeln und Informationen zu den agilen VIGILern in Fefes Beitrag Eine Schattenorganisation namens Vigil, bestehend aus ....
Geschrieben von Kai Raven
in Anonymität, Arbeit, Data Mining / Fusion, Datenschutz, Geheimdienst / Polizei, Internet / TeKo, Rüstung, Terror
um
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